Béatrice Fenske im Gespräch: 25 Jahre „Kein Weg ist NST zu weit“ – weiterzugehen, auch wenn es unbequem wird!

Béatrice Fenske im Gespräch: 25 Jahre „Kein Weg ist NST zu weit“ – weiterzugehen, auch wenn es unbequem wird!

„Früher war der persönliche Kundenkontakt selbstverständlich“

Frau Fenske, Sie sind fast seit der Gründung bei NST dabei. Was hat sich in all den Jahren aus Ihrer Sicht am stärksten verändert?

Wenn ich zurückblicke, dann ist es vor allem der Service-Anspruch, der sich stark verändert hat – und mit ihm auch die Kommunikationswege. Früher standen der persönliche Austausch und direkte Kundenkontakte im Mittelpunkt. Heute läuft vieles automatisiert über Buchungsportale. Natürlich bringt das Effizienz, aber es macht vieles auch unpersönlicher. Es kommt vor, dass Kunden überrascht reagieren, wenn man einfach mal anruft – dabei war das früher völlig selbstverständlich.

Auch der Arbeitsalltag selbst hat sich verändert. Die Taktung ist dichter geworden, der Sendungsdurchlauf pro Mitarbeiter viel höher. Das bedeutet: mehr Verantwortung, mehr Organisation – und vor allem ein gutes Miteinander im Team, um dieses Tempo auch langfristig bewältigen zu können.

 

 

 

 

 

Führung heißt für mich: Raum geben, nicht kontrollieren

Wie gelingt es Ihnen persönlich, in diesem schnelllebigen Alltag Führung zu leben – nicht nur zu organisieren?

Führung beginnt für mich immer mit Vertrauen. Ich bin überzeugt davon, dass Menschen ihr Bestes geben, wenn man ihnen den Raum dazu gibt – und sie in ihren Fähigkeiten ernst nimmt. Ich sehe meine Aufgabe darin, ihnen diesen Raum zu schaffen, sie zu begleiten, zu beraten und zu lenken, wenn es nötig ist – nicht im Sinne von Kontrolle, sondern im Sinne von Orientierung.

Grundvoraussetzung dafür ist, dass unsere Mitarbeitenden gut informiert und geschult sind. Wer den Gesamtzusammenhang versteht, kann eigenverantwortlich agieren – und das ist ein großer Gewinn, gerade in einem dynamischen Umfeld wie der Logistik.

Wichtig ist mir auch unsere Fehlerkultur. Wir sprechen offen über das, was nicht gut gelaufen ist – ohne Schuldzuweisung, sondern mit dem Blick nach vorn: Was können wir daraus lernen? Das ist nicht immer bequem, aber sehr wirksam. Fehler sind Teil des Weges – und sie helfen uns, besser zu werden.

Junge Menschen brauchen Freiraum und Perspektive

Nachwuchsförderung ist ein Thema, das Ihnen besonders am Herzen liegt. Was braucht es aus Ihrer Sicht, damit junge Menschen nicht nur anfangen, sondern auch bleiben?

Ich glaube, dass junge Menschen heute mehr suchen als einen sicheren Arbeitsplatz. Sie wollen sich einbringen, entwickeln, gestalten. Und das ist gut so – denn davon profitiert auch das Unternehmen. Deshalb schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das abwechslungsreich ist, herausfordert und Perspektiven bietet.

Weiterbildungsmöglichkeiten sind ein wichtiger Teil davon – nicht nur klassisch im Seminarraum, sondern auch flexibel über Onlinetools, zeit- und ortsunabhängig. Wer lernen möchte, bekommt bei uns die Möglichkeit dazu.

Und wir ermutigen junge Menschen, über ihren eigentlichen Arbeitsplatz hinauszudenken: Wer sich für Nachhaltigkeit interessiert, kann sich dort einbringen. Wer Ideen zur Ausbildung hat, darf sie einbringen. Wir wollen, dass sie spüren: ihre Stimme zählt. Auch wenn Prozesse seit 25 Jahren bestehen – sie dürfen hinterfragt und verbessert werden. Genau das macht uns als Unternehmen lebendig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachhaltigkeit beginnt bei der Haltung – nicht beim Etikett

NST ist offizieller UmweltPartner der Stadt Hamburg – und Sie leiten das Thema Nachhaltigkeit. Was bedeutet das konkret für Ihre Arbeit?

Nachhaltigkeit ist für mich kein Marketingthema – es ist eine Haltung. Deshalb war es mir wichtig, mir auch fachlich das nötige Wissen anzueignen. Ich habe mich zur Klimaschutzmanagerin und zur Nachhaltigkeitsmanagerin weiterbilden lassen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können – für unser Unternehmen, für unsere Mitarbeitenden und für unsere Kunden.

Unser Ansatz ist klar: vermeiden, reduzieren, kompensieren. Wir haben beispielsweise eine Treibhausgasbilanz erstellt – obwohl wir gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind. Warum? Weil wir nur verbessern können, was wir auch messen. Das war aufwendig, aber sehr aufschlussreich.

Im Alltag achten wir auf viele scheinbar kleine Dinge: Wir kaufen Werbemittel bewusster ein, Kaffee in Großpackungen statt einzeln portioniert, nutzen Glasflaschen statt Plastik. Und wir beteiligen uns aktiv an Programmen wie dem Stadtradeln. Das sind keine großen Revolutionen – aber sie zeigen Haltung.

Ganz wichtig ist mir dabei auch die Mitarbeitermotivation. Wir haben ein internes Nachhaltigkeitsteam gegründet, das regelmäßig über Fortschritte, Ideen, aber auch über das spricht, was nicht funktioniert hat. Denn auch in der Nachhaltigkeit gilt: Nur wer ehrlich ist, bleibt glaubwürdig.

„Kein Weg ist zu weit“ – eine Frage der Haltung

Der Slogan von NST lautet: „Kein Weg ist NST zu weit.“ Was bedeutet dieser Satz für Sie persönlich?

Für mich ist das weit mehr als nur ein Slogan. Es ist eine Haltung, die sich durch alles zieht, was wir tun. Es bedeutet, weiterzugehen – auch wenn es unbequem wird. Nicht aufzugeben, wenn es kompliziert wird. Wege zu finden, wenn der direkte Pfad versperrt ist. Auch längere, anstrengendere Wege in Kauf zu nehmen – für unsere Kunden, für unsere Kolleginnen und Kollegen, für unsere Partner.

Das macht unsere Arbeit manchmal herausfordernd, aber genau das ist es, was sie auch so interessant und wertvoll macht. Es geht um Verlässlichkeit – um das Versprechen, Verantwortung zu übernehmen. Auch dann, wenn es nicht der einfachste Weg ist.

Zukunft mit Werten – und Raum zur Gestaltung

Was wünschen Sie sich für die Zukunft – für NST und für Ihre Rolle darin?

Ich wünsche mir, dass wir unsere Werte weiterhin leben: Verbindlichkeit, Offenheit, Mut zur Veränderung. Dass wir als Unternehmen neugierig bleiben – und gleichzeitig geerdet. Dass wir weiter wachsen – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Team.

Für meine eigene Rolle wünsche ich mir, weiterhin gestalten zu dürfen. Impulse zu geben. Menschen zu fördern. Und gemeinsam mit unserem Team dafür zu sorgen, dass NST ein Ort bleibt, an dem Verantwortung nicht nur auf dem Papier steht – sondern im Alltag gelebt wird. Jeden Tag.